1898 wurde das heutige Haupthaus von Familie Lauermann neu aufgebaut und beherbergte in den Anfangsjahren eine Weinstube.
Die Geschichte des Hauses geht aber schon bis weit ins Mittelalter zurück.
In den Jahren danach diente das Haus als Dienststelle des Arbeitsamtes und als Geschäftsstelle einer Bank, bis es 1941 unter dem Namen „Zum Mühlentor“ wiedereröffnet wurde.
Unsere Familie übernahm das Gasthaus Mühlentor im Jahr 1966 und erweiterte und renovierte es liebevoll bis hin zum Neubau eines zweiten Gästehauses im Jahr 1998.
Den Namen hat das Hotel-Restaurant Mühlentor nach dem historischen Mühlentor, welches aber im Krieg zerstört wurde.
Das Haus war durch seine Lage am Mühlentor und dem dahinter liegenden Platz perfekt geeignet, Gäste zu bewirten. Es kamen Händler und Kaufleute, ebenso wie Mühlenbetreiber und deren Kunden. Auch Kutscher waren hier anzutreffen, die das eine oder andere „Remis`sche“ tranken; natürlich erst, nachdem sie ihre Pferde versorgt hatten. Diese ungewöhnliche Bezeichnung für einen „halben Schoppen“ (0,25 Liter) ist nur noch bei uns an der Nahe bekannt und leitet sich von „Remise“ ab – dem Schuppen, in dem Pferde und Wagen untergestellt wurden. Möglich, das auch der von Goethe unsterblich gemachte Alchemist und Magier Dr. Johann Sabellicus Faust, der hier um die Ecke wohnte und am hiesigen Gymnasium Rektor war, gelegentlich einkehrte, bevor er wegen seiner Experimente die Stadt bei Nacht und Nebel verlassen musste.
Ende des 19. Jahrhunderts lag das Gebäude völlig danieder, so dass die neuen Besitzer, Familie Lauermann, einen Neubau – das heutige Haupthaus – auf den Mauern des alten Anwesens errichten ließ. Man eröffnete im Erdgeschoss eine Weinstube und gab ihr den Namen „Gasthaus zum goldenen Wagen“ – wohl als Erinnerung an die Postkutschenstation, die früher auf dem Platz vor dem Haus war und ihm viele Gäste brachte. Das Unternehmen lief wohl nicht so wie erwartet: Es wurde 1911 geschlossen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde in dem Anwesen vorübergehend eine Dienststelle des Arbeitsamtes eingerichtet. Später übernahm dann die Dresdner Bank das Haus und nutzte es bis 1941 als Geschäftsstelle. Anschließend diente das Gebäude wieder seinem ursprünglichen Zweck. Die Fuchs-Brauerei aus Windesheim (heute Präsidenten Pils Brauerei) kaufte es und richtete eine Gaststätte ein. Erster Pächter war Heinrich Schleider, der das Lokal unter dem Namen „ZUM MÜHLENTOR“ neu eröffnete.
1958 wurde das Haus durch die Brauerei umgebaut. Neuer Pächter wurde jetzt eine bekannte Persönlichkeit: das Bad Kreuznacher Fußball-Idol Adam Schmitt. Der 1914 geborene Ehrenspielführer von Eintracht Frankfurt wechselte 1949 zum Abschluss seiner Sportlerkarriere an die Nahe, wo er bei
Eintracht Bad Kreuznach als Spielertrainer einstieg.
Sein Freund, der Kreuznacher Weinhändler Andrea Feick, hatte bei diesem „Transfer“ ein wenig mitgeholfen. Schmitt wurde Gastwirt, arbeitete aber nebenher weiter als Trainer.
1966 kaufte die Familie Hilgert das Gebäude, um zwei Jahre später auch selbst die Gastronomie zu übernehmen. Die Familie Hilgert hatte bis dahin ein anderes historisches Gebäude bewirtschaftet, das Ausflugslokal „Steinhardter Hof“.
1970 wurden die ersten Gästezimmer im Haupthaus eingerichtet. 1974 wurde das erste Gästehaus „MÜHLENTOR“ direkt gegenüber dem Haupthaus erbaut. Einige Zimmer liegen direkt am Mühlenteich und bestechen durch einen wunderschönen Panoramablick.
1981 wurde das Haupthaus erweitert. Nach den schweren Hochwassern von 1993 und 1995 musste unter anderem die ehemalige Samenhandlung Morgenstern abgerissen werden.
Die Familie Hilgert erwarb auch das Anwesen und errichtete 1998 das zweite Gästehaus „am Mühlenteich“. Wie die Zimmer im Haupthaus sind alle Zimmer bequem per Lift erreichbar. Von den Zimmern der Rückfront hat man einen herrlichen Blick auf die Brückenhauser – die Wahrzeichen der Stadt Bad Kreuznach.
Das Restaurant Mühlentor heute >